Die, die mit Spotify im Ohr, ChatGPT in der Tasche und Fridays-for-Future im Herzen durchstarten.

Ferdinand-Braun Schule verabschiedet 19 Abiturienten

In dem Abschluss­got­tes­dienst, der am Beginn der Ver­ab­schie­dungs­fei­er des Beruf­li­chen Gym­na­si­ums stand, und von Pfar­rer Fried-Wil­helm Kohl und Dia­kon Horst Con­ze gehal­ten wur­de, beton­ten bei­de die Bedeu­tung von Glau­ben, Acht­sam­keit und inne­rer Hal­tung im Leben. Pfar­rer Kohl ermu­tig­te die Abitu­ri­en­ten, ihre Her­zen zu öff­nen, mutig neue Wege zu gehen und sich nicht von Kom­fort­zo­nen ein­schrän­ken zu las­sen. Im Wei­te­ren wur­de die Wich­tig­keit von tie­fem Sehen und Hören mit dem Her­zen betont, um das Leben bewuss­ter und acht­sa­mer zu erle­ben. Zum Abschluss wur­den die Abitu­ri­en­ten mit dem Wunsch, dass Gott die jun­gen Men­schen auf ihrem wei­te­ren Lebens­weg beglei­tet und sie Got­tes Füh­rung und Schutz zu erfah­ren, gesegnet.

Nach der Begrü­ßung Abitu­ri­en­ten, Eltern, Gäs­te und Lehr­kräf­te wür­dig­te Schul­lei­te­rin Ulri­ke Vog­ler den Abschluss, der die höchs­te Bil­dungs­stu­fe in Deutsch­land dar­stellt, der Schü­ler. Dabei beton­te sie, dass die Absol­ven­ten nun theo­re­tisch Zugang zu allen Berei­chen der Wei­ter­bil­dung haben, da ihrer Qua­li­fi­ka­ti­on kei­ne Gren­zen gesetzt sind. Ein zen­tra­les The­ma von Frau Vog­lers Rede war die künst­li­che Intel­li­genz (KI), die in den letz­ten Jah­ren immer prä­sen­ter gewor­den ist und vie­le Berei­che beein­flusst hat. Wei­ter­hin führ­te sie aus, dass Men­schen in der Lage sind, neue Ideen zu ent­wi­ckeln, Krea­ti­vi­tät, Empa­thie und mora­li­sche Urteils­fä­hig­keit zu zei­gen, was KI nicht kann. Emo­tio­na­le Intel­li­genz, Fle­xi­bi­li­tät und kör­per­li­che Fähig­kei­ten sind mensch­li­che Allein­stel­lungs­merk­ma­le. Sie beton­te, dass Feh­ler machen und Gren­zen über­schrei­ten wich­ti­ge Lern­quel­len sind, die Men­schen wei­ter­brin­gen, wäh­rend die KI nur inner­halb ihrer Pro­gram­mie­rung agiert. Abschlie­ßend ermu­tig­te Frau Vog­ler die Absol­ven­ten ihre ein­zig­ar­ti­gen mensch­li­chen Kom­pe­ten­zen wei­ter auszubauen. 

Stu­di­en­di­rek­tor Mar­kus Schmitt, Abtei­lungs­lei­ter des beruf­li­chen Gym­na­si­ums an der Fer­di­nand-Braun Schu­le, bedank­te sich zu Beginn sei­ner Abschieds­wor­te bei den Fami­li­en und Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen. Sein Dank ging eben­falls an die ehe­ma­li­gen Schü­ler, die er wäh­rend ihrer Zeit an der Fer­di­nand-Braun-Schu­le beglei­ten durf­te.
In den letz­ten drei Jah­ren haben die Schü­ler vie­le Ver­än­de­run­gen erlebt, dar­un­ter die Nach­wir­kun­gen von Coro­na, gesell­schaft­li­che Ent­wick­lun­gen und poli­ti­sche Ereig­nis­se, die sie poli­tisch und gesell­schaft­lich geprägt haben. Schmitt beton­te, dass die Schü­ler in die­ser Zeit ihre Inter­es­sen, Stär­ken und ihre eige­ne Iden­ti­tät ent­deckt haben. Eben­so ermu­tig­te die Absol­ven­ten, ihre Ent­schei­dun­gen für Stu­di­um, Aus­bil­dung oder Beruf zu tref­fen und die Frei­heit zu nut­zen, um ihren eige­nen Weg zu gestal­ten. Er wies auf die Bedeu­tung von Selbst­stän­dig­keit, digi­ta­ler Kom­pe­tenz und der Fähig­keit, mit Ver­än­de­run­gen umzu­ge­hen, hin. Abschlie­ßend wünsch­te er den Abitu­ri­en­ten viel Erfolg für die Zukunft, ermu­tig­te sie, ihre Eltern stolz zu machen, und lud sie ein, den Kon­takt zur Schu­le zu halten.

Chris­tof Bal­zer, der als Ver­tre­ter der Ewald-Voll­mer-Stif­tung die Aus­zeich­nung der bes­ten Absol­ven­ten aus den jewei­li­gen Schwer­punk­ten über­nahm, for­der­te die Absol­ven­ten auf, sich wei­ter­hin die Neu­gier zu bewah­ren. Herr Bal­zer hat vor 40 Jah­ren eben­falls sein Abitur an der Fer­di­nand-Braun-Schu­le gemacht und betrach­tet die Aus­zeich­nung der Bes­ten als Per­spek­tiv­wech­sel und Blick in die Zukunft. Getreu dem Mot­to von Ewald Voll­mer „Leis­tung macht Freu­de“ wur­den fol­gen­de Abitu­ri­en­ten aus­ge­zeich­net und mit einem Geld­preis bedacht: Für den Schwer­punkt Prak­ti­sche Infor­ma­tik wur­den Atti­la Bar­tha, Niels Hof­mann und Valen­tin Lin­gel­bach für Ihre beson­de­ren Leis­tun­gen aus­ge­zeich­net. Fynn Wal­ter-Krisch, Clau­di­us Link und Johan­nes Orf wur­den eben­falls für ihre beson­de­ren Leis­tun­gen im Schwer­punkt Maschi­nen­bau­tech­nik ausgezeichnet.

Tutor Mar­kus Wan­ko begann sei­ne Abschieds­wor­te mit einem humor­vol­len Ein­stieg und einem Zitat von Karl Lager­feld über Jog­ging­ho­sen, das als Kon­trast zur Leis­tung der Abitu­ri­en­ten dient – sie haben bewie­sen, dass sie die Kon­trol­le über ihr Leben erlangt haben. Mit Erich Käst­ners „Der Kon­fir­mand“ schlug er eine Brü­cke, um den Über­gang von der Kind­heit ins Erwach­se­nen­le­ben zu beschrei­ben – eine Pha­se der Unsi­cher­heit, aber auch des Auf­bruchs. Mit dem Lied „Father and Son“ von Cat Ste­vens wird das Span­nungs­ver­hält­nis zwi­schen elter­li­cher Für­sor­ge und dem Los­ge­hen in die eige­ne Zukunft the­ma­ti­siert. Der Appell „Make Euro­pe Gre­at Again“ wur­de von Mar­kus Wan­ko der­art inter­pre­tiert, dass nicht Macht oder Geld, son­dern Wer­te wie Mit­ge­fühl, Gerech­tig­keit und Mut für die Aus­zeich­nung „gre­at“ ste­hen. Abschlie­ßend ermu­tigt er die jun­gen Men­schen, Euro­pa mit Hal­tung zu gestal­ten, bedankt sich für die gemein­sa­me Zeit und wünscht ihnen einen muti­gen Weg in die Zukunft.

Für beson­de­re Leis­tun­gen im Fach Phy­sik erhiel­ten Niels Hof­mann, Valen­tin Lin­gel­bach, Clau­di­us Link und Johan­nes Orf eine Wür­di­gung durch die Deut­sche Phy­si­ka­li­sche Gesell­schaft.
Die her­vor­ra­gen­de Prü­fungs­leis­tung im Fach evan­ge­lisch Reli­gi­on wur­den Valen­tin Lin­gel­bach und Johan­nes Orf mit einer Urkun­de von der evan­ge­li­schen Kir­che von Kur­hes­sen-Wal­deck bedacht. Das Bis­tum Ful­da wür­dig­te Niels Hof­mann für beson­de­re schu­li­sche Leis­tun­gen eben­falls mit einer Urkun­de.
Für beson­de­re Leis­tun­gen im Fach Geschich­te wur­de Flo­ri­an Schmidt eine Urkun­de über­reicht
Für die Mit­ar­beit in der Schü­ler­ver­tre­tung erhiel­ten Adri­an Gashi und Valen­tin Lin­gel­bach eine Urkun­de.
Adri­an Gashi, Valen­tin Lin­gel­bach und Flo­ri­an Schmidt erhiel­ten von Fr. Bir­git Brecht­ken für ihre Mit­ar­beit im Schul­sa­ni­täts­dienst eben­falls eine Urkun­de.
Das abschlie­ßen­de Wort, bevor die 19 fest­lich geklei­de­ten jun­gen Män­ner ihre Abitur­zeug­nis­se über­ge­ben beka­men, blieb den Abitu­ri­en­ten selbst. Für den Jahr­gang spra­chen Adri­an Gashi und Max Simon auf sehr humor­vol­le Art den Dank an die Schu­le, den Lehr­kräf­ten, den Eltern und auch den Mit­schü­lern aus. 
Den musi­ka­li­schen Akzent setz­te die Leh­rer­band der Fer­di­nand-Braun-Schu­le, durch die die Fei­er einen beson­de­ren Cha­rak­ter erhielt. 

Text und Fotos: Mar­kus Wanko