Bock auf Technik“ – FBS zeigt am Tag der offenen Tür, was geht:

von Holz­kon­struk­ti­on bis künst­le­ri­sche Gestal­tung, von Metall­bau bis Quantenphysik 

Die Ran­gier­lok wird heu­te noch gebaut“ erläu­tert Metall­bau-Leh­rer Klaus Leu­be­cher sei­nen jun­gen Besu­chern und wiegt eine mas­si­ve Loko­mo­ti­ve aus Stahl in der Hand. Die Ges­te zeigt, was der größ­ten tech­ni­schen Berufs­schu­le Hes­sens wich­tig ist: Tech­nik zum Anfas­sen. Gro­ße Tei­le des Gebäu­des wur­den dafür beim Tag der offe­nen Tür der Öffent­lich­keit zugäng­lich gemacht.

Der Leis­tungs­kurs des Beruf­li­chen Gym­na­si­ums ist damit beschäf­tigt, den Gäs­ten kom­ple­xe Fra­gen der Phy­sik greif­bar und damit begreif­bar zu machen, zum Bei­spiel den Foto-Effekt, für des­sen Nach­weis Albert Ein­stein den Phy­sik-Nobel­preis gewann.

Im IT-Café gibt es neben Kaf­fee und Kuchen vir­tu­el­le Gesprä­che mit „Ale­xa“, die von IT-Aus­zu­bil­den­den auf FBS-Gege­ben­hei­ten umpro­gram­miert wur­de. Es tan­zen Robo­ter und arbei­ten Druck­luft­ma­schi­nen, Solar­au­tos rasen hin und her – obwohl kei­ne Son­ne scheint. Es wird geho­belt und gehäm­mert. Zim­me­rer und Dach­de­cker füh­ren die Kunst des Holz­baus vor. Schrei­ner haben die rie­si­ge CNC-Frä­se so pro­gram­miert, dass ein zier­li­ches Müh­le-Dame-Spiel­brett ent­steht. Wer freund­lich fragt, bekommt eins geschenkt.

Und die Klas­sen der Fach­ober­schu­le Gestal­tung zei­gen ihr krea­ti­ves Poten­ti­al: Vom poli­ti­schen Pla­kat bis zur Mehr­zweck­lie­ge wird hier gra­fisch alles ent­wor­fen, was man für das täg­li­che Leben braucht.

 

Die gesam­te Viel­falt des Kom­pe­tenz­zen­trums Tech­nik der Stadt Ful­da dar­zu­stel­len, ist das Ziel die­ses Tages. Schü­ler- und Leh­rer­grup­pen füh­ren die Besu­cher durch die Schu­le, beant­wor­ten Fra­gen und orga­ni­sie­ren Bera­tungs­ge­sprä­che mit Mit­glie­dern der Schul­lei­tung, um bei­spiel­wei­se fol­gen­de Fra­gen beant­wor­tet zu bekom­men: Wie sehen die Schnup­per­ta­ge am Beruf­li­chen Gym­na­si­um aus? Wann lau­fen die Anmel­de­fris­ten ab? Wel­cher Noten­durch­schnitt wird erwartet?

Mit ihren sechs Voll­zeit-Schul­for­men bie­tet die Fer­di­nand-Braun-Schu­le, von den Schü­lern lie­be­voll „Fer­di“ genannt, Jugend­li­chen unter­schied­li­cher Aus­bil­dungs­stän­de ein Angebot.

Die meis­ten wis­sen, dass wir ein Berufs­vor­be­rei­tungs­jahr (BVJ) für Haupt­schü­ler anbie­ten, doch die Leu­te sind immer wie­der über­rascht, dass man bei uns auch das all­ge­mei­ne Abitur machen und damit an jeder Hoch­schu­le oder Uni­ver­si­tät stu­die­ren kann“, sagt Schul­lei­ter Tho­mas Rem­mert und freut sich über den ste­ten Besucherstrom.

 

In der Berufs­schu­le bie­tet die FBS Unter­richt in über fünf­zig ver­schie­de­nen Aus­bil­dungs­be­ru­fen an.

Von den Berufs­schul­ab­sol­ven­ten blei­ben vie­le der FBS treu und schrei­ben sich in die Fach­ober­schu­le oder in die Fach­schu­le für Tech­nik ein. Die Fach­schu­le lockt wegen der ange­bo­te­nen Fach­rich­tun­gen außer­dem Men­schen aus ganz Deutsch­land an. Sie alle haben eine abge­schlos­se­ne Berufs­aus­bil­dung und wol­len sich beruf­lich und per­sön­lich wei­ter qua­li­fi­zie­ren. Mit dem Titel des staat­lich geprüf­ten Tech­ni­kers (m/w) oder Meis­ters (m/w) bie­ten sich neue beruf­li­che Per­spek­ti­ven und Auf­stiegs­mög­lich­kei­ten bis hin zum Stu­di­um – von einer ordent­li­chen Gehalts­stei­ge­rung ein­mal abge­se­hen. Kein Wun­der, dass FBS-Absol­ven­ten jedes Jahr zu den deut­schen „Best­leis­tern“ gehö­ren. In den Kam­mer­prü­fun­gen von IHK und Hand­werks­kam­mer konn­ten ins­ge­samt 14 Aus­zu­bil­den­de bes­te Prü­fungs­er­geb­nis­se auf Lan­des- oder sogar Bun­des­ebe­ne erzie­len. In einem beson­de­ren Pro­gramm­punkt hat die Fer­di­nand-Braun-Schu­le ihren ehe­ma­li­gen Aus­zu­bil­den­den, ihren Aus­bil­dern sowie den Lehr­kräf­ten der Schu­le ihre beson­de­re Aner­ken­nung. Gefei­ert wur­de vor allem die her­vor­ra­gen­de Qua­li­tät der Aus­bil­dung sowie die gute Koope­ra­ti­on von Schu­le und Betrieb.

 

Bei­des hat zur Fol­ge, dass der Unter­richt sehr pra­xis­nah ist: Es gibt Labo­re, Fach­räu­me und Werk­stät­ten für jede tech­ni­sche und gestal­te­ri­sche Aus­rich­tung. Die Schü­ler­schaft pro­fi­tiert von die­sen Syn­er­gien, denn der Auf­stieg vom Haupt­schul­ab­schluss bis zum All­ge­mei­nen Abitur ist mach­bar. Und das nicht nur für Jungen.

Eine Schü­le­rin des Beruf­li­chen Gym­na­si­ums schwärmt: „Das Bes­te an der Schu­le ist: Hier gibt es kaum Zicke­rei­en. Alle sind am Pro­zess und am Ergeb­nis interessiert.“

Mäd­chen in Tech­nik­be­ru­fen nut­zen immer öfter die Chan­ce, einen inter­es­san­ten und zukunfts­ori­en­tier­ten Beruf zu ergrei­fen. Und auch da ist es nicht allein die Aus­sicht auf ein Spit­zen­ge­halt. Geschick, Intel­li­genz, Gestal­tungs­wil­le und Koope­ra­ti­ons­fä­hig­keit kön­nen sich hier in ganz unty­pi­schen Berei­chen äußern.

Die Fer­di­nand-Braun-Schu­le demons­triert nicht nur beim Tag der offe­nen Tür: „Bock auf Technik“.

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Fotos: Tho­mas Landgraf