Hätte, Hätte Fahrradkette

Ferdinand-Braun-Schule Fulda verabschiedet 79 „Staatlich geprüfte Techniker/-in“

Die Ver­ab­schie­dungs­fei­er der Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten der Fach­schu­le für Tech­nik an der Fer­di­nand-Braun-Schu­le Ful­da begann mit einem reli­giö­sen Impuls von Pfar­rer Fried-Wil­helm Kohl. Er zoll­te den Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten für ihre har­te Arbeit und ihren Ein­satz, ins­be­son­de­re für das Drei­ein­halb­jäh­ri­ge Ler­nen neben Beruf und Frei­zeit Respekt. Er erklär­te die Her­kunft des Wor­tes „Respekt“ und beton­te, wie wich­tig Rück­blick und Rück­sicht­nah­me für die Zukunft sind. Anschlie­ßend sprach er über die Bedeu­tung moder­ner Tech­nik und deren Ein­fluss auf unse­re Gesell­schaft, wobei er auf den berühm­ten Wer­be­spot von Apple aus dem Jahr 1984 ein­ging, der den Beginn eines tech­nik­do­mi­nier­ten Zeit­al­ters mar­kier­te. Pfar­rer Kohl warn­te auch vor einer zu ein­sei­ti­gen Abhän­gig­keit von Tech­nik und beton­te die Not­wen­dig­keit von Geis­tes­wis­sen­schaf­ten, Phi­lo­so­phie, Ethik und Reli­gi­on, um eine aus­ge­wo­ge­ne Zukunft gestal­ten zu kön­nen. Abschlie­ßend ermu­tig­te er die Absol­ven­ten­in­nen und Absol­ven­ten, mit Sorg­falt, Red­lich­keit, Wis­sen­schaft und Glau­ben ihren Weg zu gehen und dabei stets den Blick nach vor­ne zu richten.

Ober­stu­di­en­di­rek­to­rin Ulri­ke Vog­ler, Schul­lei­te­rin der Fer­di­nand-Braun-Schu­le Ful­da, wür­dig­te die Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten für ihren erfolg­rei­chen Abschluss und bedank­te sich bei Lehr­kräf­ten, Fami­li­en und der Leh­rer­band für ihr Enga­ge­ment. Ulri­ke Vog­ler beton­te, wie wich­tig die Her­aus­for­de­run­gen im Teil­zeit­be­reich waren und wie stolz die Schu­le auf die erreich­ten Abschlüs­se ist. Sie sprach das The­ma Künst­li­che Intel­li­genz (KI) an und durch­leuch­te­te, wie sie unser Leben beein­flusst, wobei sie her­vor­hob, dass der Mensch durch Krea­ti­vi­tät, Empa­thie und Inno­va­ti­on uner­setz­lich blei­ben wird. Vog­ler erklär­te, dass KI nur vor­han­de­nes Wis­sen ver­knüpft und opti­miert, wäh­rend der Mensch durch Feh­ler ler­nen und Neu­es schaf­fen kann, was ihn ein­zig­ar­tig macht. Abschlie­ßend wünsch­te sie den Absol­ven­ten viel Erfolg, ermu­tig­te sie, ihre mensch­li­chen Kom­pe­ten­zen wei­ter aus­zu­bau­en, und ludt sie ein, den Kon­takt zur Schu­le auch in Zukunft zu pflegen.

Die anschlie­ßen­den Key­note hielt Wolf­gang Jung, Geschäfts­füh­rer der Wer­be­agen­tur team digi­tal GmbH, aus Lau­ter­bach. Wolf­gang Jung ist fast 30 Jah­re im Mar­ke­ting tätig und liebt Sto­rytel­ling sowie Künst­li­che Intel­li­genz. Er sprach die Nähe zwi­schen ihm und sei­nem Publi­kum an, indem er sie duzt, um eine per­sön­li­che Ver­bin­dung her­zu­stel­len. Jung teil­te per­sön­li­che Erfah­run­gen, wie den Ver­lust sei­nes Vaters und die Freu­de über die Zeit mit sei­ner Fami­lie, um Gefüh­le und mensch­li­che Wer­te zu beto­nen – eine Geschich­te erzäh­len eben! Er for­der­te die Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten auf, ihre eige­ne Geschich­te zu reflek­tie­ren und sich bewusst zu fra­gen, wer sie sein woll­ten – ratio­nal wie Mr. Spock oder emo­tio­nal wie Cap­tain Kirk, bezo­gen auf die TV-Serie „Raum­schiff Enter­pri­se“. Er erklär­te, dass Gefüh­le und Ver­bin­dun­gen im Leben und Beruf essen­zi­ell sind, weil Maschi­nen die­se nicht haben kön­nen. Jung beton­te die Bedeu­tung von Sto­rytel­ling, um im Zeit­al­ter der KI mensch­li­che Rele­vanz zu bewah­ren, da Geschich­ten unser Gehirn ent­span­nen und Erin­ne­run­gen akti­vie­ren. Er hob her­vor, dass Gefüh­le wie Lie­be, Ver­trau­en und Mut uns in einer auto­ma­ti­sier­ten Welt aus­ma­chen und stär­ken. Abschlie­ßend ermu­tig­te er, in Ver­bin­dung mit ande­ren und vor allem mit sich selbst zu blei­ben, um authen­tisch und emo­tio­nal prä­sent zu sein.

Stu­di­en­di­rek­tor Alex­an­der Kleiss, Abtei­lungs­lei­ter der Fach­schu­le für Tech­nik, beglück­wünsch­te die Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten, die durch ihre Ent­schei­dung, die Schul­bank zu drü­cken, ihre Zukunft aktiv gestal­tet haben. Mit dem Spruch „Hät­te, hät­te, Fahr­rad­ket­te“ möch­te Kleiss ver­deut­li­chen, dass es wich­ti­ger ist, nach vor­ne zu schau­en und das Bes­te aus der aktu­el­len Situa­ti­on zu machen, anstatt sich mit Bedau­ern über die Ver­gan­gen­heit zu beschäf­ti­gen. Mit ihrer Qua­li­fi­ka­ti­on hät­ten die Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten nun die Wei­chen für ihre beruf­li­che und gesell­schaft­li­che Mit­sor­ge gestellt und sei­en bereit, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men. Sie wür­den künf­tig wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen tref­fen und an Inno­va­tio­nen sowie Pro­zes­sen in der Indus­trie und Gesell­schaft mit­wir­ken. Abschlie­ßend beton­te Kleiss, dass die Absol­ven­ten stolz auf ihre Leis­tung sein dür­fen, denn lebens­lan­ges Ler­nen ist mit Anstren­gun­gen ver­bun­den, die sie heu­te erfolg­reich gemeis­tert haben.

Kleiss freu­te sich in fol­gen­den Schwer­punk­ten und Stu­di­en­rich­tun­gen die Abschlüs­se zu ver­ge­ben: 36 Tech­ni­ker in der Fach­rich­tung Elek­tro­tech­nik, 26 Tech­ni­ker in der Fach­rich­tung Maschi­nen­bau und 17 Tech­ni­ker in der Fach­rich­tung Tech­ni­sche Betriebswirtschaft.

Es folg­te die Aus­zeich­nung der Jahr­gangs­bes­ten, wobei fol­gen­de Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten für die bes­ten Noten­durch­schnit­te geehrt wur­den: Isa­bell Resch (Maschi­nen­tech­nik Voll­zeit), Nico Sau­er und Juli­an Schlot­ter (Elek­tro­tech­nik Voll­zeit) und Domi­nic Jost (Tech­ni­sche Betriebswirtschaft).

Für ihre Mit­ar­beit in der Stu­die­ren­den­ver­tre­tung wur­den Phil­ipp Bickert und Gabri­el Morano ausgezeichnet.

Fio­na Möl­ler (02TVM) resü­mier­te die ver­gan­ge­nen Jah­re aus Sicht der Stu­die­ren­den, oft mit einem Augen­zwin­kern ver­se­hen, bevor die Stu­die­ren­den ihre Zeug­nis­se aus den Hän­den der Klas­sen­lehr­kräf­te Ober­stu­di­en­rat Jörg Abel, Stu­di­en­rat And­re Möl­ler und Stu­di­en­rat Ali Erdo­gan in Emp­fang neh­men konnten.

Den musi­ka­li­schen Akzent setz­te die Leh­rer­band der Fer­di­nand-Braun-Schu­le, durch die die Fei­er beson­ders ein­zig­ar­tig und kurz­wei­lig war. 

Text und Fotos: M. Wanko