Von Schrödingers Katze bis heiße Luft – Projekttag für Grundschulen an der FBS

Am 21.9.2018 gab es an der Fer­di­nand-Braun-Schu­le (FBS) wie­der einen Pro­jekt­tag für Grund­schul­klas­sen. 56 Schü­le­rin­nen und Schü­ler aus den vier­ten Klas­sen der Grund­schu­le Eichen­zell besuch­ten gemein­sam mit Lehr­kräf­ten und Betreue­rin­nen die größ­te tech­ni­sche beruf­li­che Schu­le Hessens.

Die Kin­der erwar­te­ten Work­shops zu fünf tech­nisch-phy­si­ka­lisch-che­mi­schen Wis­sens­ge­bie­ten. Schü­le­rin­nen und Schü­ler der gym­na­sia­len Ober­stu­fe, Klas­se 13, zeig­ten den Kin­dern was der Mensch tut, um Natur und Tech­nik zu ver­ste­hen und zu nut­zen. Die zustän­di­gen Lehr­kräf­te der FBS­be­glei­te­ten die­sen Schüler-zu-Schüler-Unterricht.
Nach einer Stun­de durf­ten die Eichen­zel­ler Kin­der die Work­shops wech­seln, um ein ande­res Fach ken­nen zu lernen

In der Phy­sik wur­de die kom­ple­xe Fra­ge erläu­tert wie: „Wo ist Schrö­din­gers Kat­ze?“ Ziel war, die Quan­ten­theo­rie kin­der­leicht zu erklä­ren. Oder mit­tels Wei­zen­gries und einer­In­flu­enz­ma­schi­ne­wur­de das elek­tri­sche Feld dar­ge­stellt. Die Kin­der konn­ten selbst Feld­li­ni­en erzeu­gen und mit der Bril­le eines Schü­lers wur­de gezeigt, wie eine Lin­se das Licht bricht.
In der Elek­tro­tech­nik beschäf­tig­te der Leis­tungs­kurs die Kin­der mit „Strom und Span­nung“. Sie durf­ten eine Rei­hen­schal­tung ste­cken und lern­ten so, wie eine Weih­nachts­baum­be­leuch­tung funk­tio­niert. Dar­über hin­aus erzeug­ten sie mit­tels eines Fahr­rad­dy­na­mos Strom für ein (über­di­men­sio­na­les) Handy-Ladegerät.
In CAD, dem rech­ner­ge­steu­er­ten Kon­stru­ie­ren, erhiel­ten die Kin­der nicht nur die Unter­stüt­zung der Abitur­klas­se, son­dern konn­ten mit einer ein­fa­chen Anlei­tung selbst Objek­te konstruieren.
Im EDV-Robo­tik-Unter­richt wur­de gezeigt, wie der Robo­ter Zowi pro­gram­miert wird und man ihn mit­tels einer App zum Tan­zen brin­gen kann.
Im Che­mie­saal ging es um unse­re Luft. Ange­hen­de Abitu­ri­en­ten zeig­ten, dass Luft fest und gas­för­mig sein kann und beein­druck­ten die Kin­der mit einem Expe­ri­ment, bei dem mit Hil­fe einer lee­ren Plas­tik­fla­sche, Tro­cken­eis und war­mem Was­ser ein Luft­bal­lon auf­ge­bla­sen wurde.

Bei die­sen und zahl­rei­chen ande­ren Ver­su­chen stell­ten die Kin­der fest, dass sie Vie­les schon wuss­ten, aber nicht in einen phy­si­ka­li­schen oder che­mi­schen Zusam­men­hang stel­len konn­ten, zum Bei­spiel: „Dass sich Luft aus­dehnt, das pas­siert auch manch­mal in mei­nem Bauch.“
So konn­ten sie an vor­han­de­nes Wis­sen anknüp­fen, was ihnen das Ver­ste­hen selbst hoch kom­ple­xer Zusam­men­hän­ge erleichterte.

Die Lehr­kräf­te sowohl des Beruf­li­chen Gym­na­si­ums als auch der Grund­schu­le waren sich einig, dass das Inter­es­se an Tech­nik und Natur­wis­sen­schaf­ten und damit an den MINT-Fächern schon früh geprägt wird. Im Blick auf den schon herr­schen­den Fach­kräf­te­man­gel in der Indus­trie und den Ent­wick­lungs­ab­tei­lun­gen ist offen­sicht­lich, dass die­se Lücke nur geschlos­sen wer­den kann, wenn die jun­gen Men­schen auch Beru­fe aus den Berei­chen Mathe­ma­tik, Infor­ma­tik, Natur­wis­sen­schaf­ten und Tech­nik wählen.

Der Schul­lei­ter der Fer­di­nand-Braun-Schu­le, Tho­mas Rem­mert, mach­te deut­lich, dass vie­le Eltern das breit gefä­cher­te Ange­bot an Schul­for­men, die die beruf­li­chen Schu­len anbie­ten, nicht oder nur unzu­rei­chend ken­nen. Das gilt vor allem für das Beruf­li­che Gym­na­si­um, mit dem die All­ge­mei­ne Hoch­schul­rei­fe eben­so erreicht wer­den kann wie in allen ande­ren Gym­na­si­en, näm­lich durch das Hes­si­sche Zen­tral­ab­itur. Ledig­lich wird die zwei­te Fremd­spra­che durch ein tech­nisch-natur­wis­sen­schaft­li­ches Fach ersetzt.

Nach zwei Stun­den spie­le­ri­schen Ler­nens ver­lie­ßen 56 zufrie­de­ne Kin­der die gro­ße Schu­le. Zu Hau­se gab es dar­auf­hin viel zu erzäh­len, und der eine oder ande­re Dyna­mo wird viel­leicht dem­nächst als Ener­gie­spen­der für die Fami­li­en­han­dys verwendet.

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