Teamwork der Schulformen – Dialog auf der fibit 2016

Fachschule für Technik und FOS der Ferdinand-Braun-Schule realisierten ein gemeinsames Projekt

Tech­nik­be­ru­fe bie­ten die bes­ten Vor­aus­set­zun­gen für gute Bezah­lung und siche­re Arbeits­plät­ze. Den­noch wer­den Fach­kräf­te tech­nik­ori­en­tier­ter Beru­fe von Indus­trie und Hand­werk drin­gend gesucht. Der Grund ist womög­lich der unzu­rei­chen­de Infor­ma­ti­ons­stand Jugend­li­cher über die guten Kar­rie­re­per­spek­ti­ven von Tech­ni­ke­rin­nen und Technikern.

Wie man Tech­nik so unter­rich­tet, dass sie ver­stan­den wird, weiß die größ­te tech­ni­sche Berufs­schu­le Hes­sens, die Fer­di­nand-Braun-Schu­le, seit Jahr­zehn­ten. Sie besitzt nicht nur erfah­re­ne Lehr­kräf­te mit Inge­nieurs­aus­bil­dung und her­vor­ra­gend aus­ge­stat­te­te Labor­räu­me und Werk­stät­ten. Sie ver­fügt auch über trag­fä­hi­ge und bewähr­te päd­ago­gi­sche Kon­zep­te. So koope­rie­ren ihre unter­schied­li­chen Schul­for­men intern, um tech­ni­sche Zusam­men­hän­ge und Abläu­fe in ihrer Gesamt­heit bes­ser nach­voll­zieh­bar zu machen. Zum Bei­spiel hel­fen Stu­die­ren­de der Fach­schu­le für Tech­nik Schü­lern der Fach­ober­schu­le bei der Rea­li­sie­rung von Pro­jek­ten des Maschi­nen­baus, der Elek­tro­tech­nik und der Informatik.

Ein beson­ders gelun­ge­nes Bei­spiel für die­se Durch­läs­sig­keit wur­de auf der Mes­se Fibit an der Hoch­schu­le Ful­da gezeigt. Die Fer­di­nand-Braun-Schu­le hat dort eine schul­form­über­grei­fen­de Zusam­men­ar­beit zwi­schen ihrer Fach­schu­le für Tech­nik, Schwer­punkt Ener­gie­tech­nik und Pro­zess­au­to­ma­ti­sie­rung, und ihrer Fach­ober­schu­le, Fach­rich­tung Tech­nik, Schwer­punkt Elek­tro­tech­nik, durch­ge­führt und vorgestellt.
Eine Auf­ga­be war, die Dreh­zahl von Elek­tro­mo­to­ren über eine CODE­SYS-gesteu­er­te Anla­ge so zu betrei­ben, dass die­se Moto­ren lang­sam oder schnell, nach rechts oder nach links dre­hen kön­nen. Sol­che Moto­ren wer­den zum Bei­spiel in den Anla­gen von Stein­brü­chen ein­ge­setzt, wo das Gestein zu Zement ver­ar­bei­ten wer­den muss. CODESYS besitzt im Ver­gleich zu ande­ren spei­cher­pro­gram­mier­ba­ren Steue­run­gen eine hohe Fle­xi­bi­li­tät. Die Auf­ga­be ist sehr anspruchs­voll, somit eine gute Gele­gen­heit, Tech­ni­ker und Fach­ober­schü­ler zusam­men arbei­ten zu lassen.

Der Fach­ober­schü­ler Niklas Schnei­der hat bereits die Durch­läs­sig­keit der Schul­for­men am Ful­da­er Kom­pe­tenz­zen­trum für Tech­nik für sich erfolg­reich genutzt. Nach der Haupt­schu­le schloss er die Berufs­fach­schu­le ab, erlang­te die Mitt­le­re Rei­fe und qua­li­fi­zier­te sich damit für die Fach­ober­schu­le. 2017 wird er die Fach­hoch­schul­rei­fe erlan­gen. Niklas Schnei­ders Auf­ga­be war es, den mecha­ni­schen Auf­bau der Bau­tei­le, des Schalt­schranks und des Motor­bretts vorzunehmen.
Die bei­den Stu­die­ren­den der Fach­schu­le für Tech­nik, Micha­el Heil und Moritz Reh­berg schaff­ten die daten­tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen: Heil zeich­ne­te mit der Soft­ware „E‑Plan“ den Schalt­plan für die Anla­ge. Reh­berg ent­wi­ckel­te und schrieb das CODE­SYS-Pro­gramm für die Steuerung.
Und Niklas Schnei­der, der FOS-Schü­ler, ver­drah­te­te und instal­lier­te schließ­lich wie­der­um anhand des Strom­lauf­plans der Tech­ni­ker die kom­plet­te Anlage.

Das Ergeb­nis die­ses „Joint-Ven­ture“ wur­de nun auf der Mes­se FIBIT gezeigt. Die Reso­nanz war her­vor­ra­gend. Ange­sichts der guten Dia­lo­ge auf der Mes­se freu­ten sich die Betei­lig­ten über die gelun­ge­ne Prä­sen­ta­ti­on über die Viel­falt tech­ni­scher Beru­fe und deren Tätigkeiten.